Einer der ersten Klarträume von Lucas Krieg (6) im Jahr 1991
Die Notizen entstanden erst etwas später:

Erwachsenen-Party

 

Es ist Nachmittag. Einer dieser Nachmittage, an denen draußen die Sonne scheint, aber man es daheim im Wohnzimmer irgendwie gemütlicher findet. Es steigt eine kleine Party mit einer Handvoll erwachsener Gäste. Sie haben Getränke in der Hand, aber unterhalten sich nur leise. Die Wohnung ist abgedunkelt, jemand hat die Jalousien halb heruntergelassen. Komisch: Die Erwachsenen haben Angst.

Ich beobachte die groß gewachsenen Menschen und versuche herauszufinden, warum sie sich fürchten. Einer der Gäste, ein Arzt in weißem Kittel, raunt einem anderen Mann etwas zu. Eine der Damen guckt mit weiten Augen. Die Erwachsenen sind verunsichert und wissen nicht mehr weiter.

Ich bin klar und beschwichtige die Gruppe: „Ihr braucht keine Angst haben. Das ist doch nur ein Traum!“

Ein ängstliches Murmeln und Flüstern geht durch die Reihen. Ich vernehme ungläubige Laute von weiter hinten. Die Gäste beäugen mich, den kleinen Jungen. Erwachsene Fragezeichen prangen auf ihren Gesichtern.

Ich versuche, sie weiter zu beruhigen: „Doch, das stimmt! Glaubt mir, ich weiß es. Im Traum braucht man keine Angst haben.“

Durch das Dachfenster erkenne ich ein entferntes Flugzeug, das einen weißen Kondensstreifen in das Himmelblau zeichnet.

„Da schaut. Das Flugzeug ist auch nur geträumt.“

Ich ernte irritierte Blicke.

Die Erwachsenen sind zu schwer von Begriff.

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